Die Bürgerinitiative

 In der Bürgerinitiative (BI) Pro Otterberger Wald haben sich Bürger:innen aus Otterberg und aus den zugehörigen/umliegenden Ortsgemeinden zusammengeschlossen, welche den Bau von Windkraftanlagen (WKA) im Otterberger Wald verhindern wollen.
Die BI existiert seit Februar 2020. Wir sind überparteilich. 

Grundsätze

Unser gemeinsamer Nenner ist: Windenergie im Wald und Naturschutz schließen sich gegenseitig aus. Wir sehen die Notwendigkeit der Energiewende, sehen aber den Bau von WKA im Wald, auch im Otterberger Wald wie überhaupt in intakten Waldökosystemen, kritisch. 

Zur Windkraft generell finden sich bei uns unterschiedliche Meinungen. Die Geschlossenheit und das gemeinsame Handeln der Gruppe berührt das nicht. Wir hören uns die Argumente aller Seiten an und sind lernbereit. Bisher hat uns niemand überzeugen können, dass es sinnvoll ist, zur Klimarettung Natur zu zerstören und WKA sogar in den Wald zu stellen. 

Während einige unserer BI-Mitglieder der Meinung sind, dass die Energiewende, wenn sie sich hauptsächlich auf die fluktuierende Wind- und Sonnenenergie stützt, scheitern wird, sind andere mit Kompromissen wie dem Bau von WKA auf nicht bewaldeten Flächen einverstanden, sofern die lokale Bevölkerung dazu gehört wird.  

 

Eine gemeinsame Basis haben wir als BI weiterhin darin, dass wir eine Energiepolitik ablehnen, welche Energiekonzernen Milliardengewinne beschert, aber an den Sorgen und Nöten derjenigen vorbeigeht, welche die WKA und ihre Belastungen ertragen müssen, ohne angemessen an ihren Vorteilen zu partizipieren. 

Wir befürworten regionale, bürgernahe Energiekonzepte, z. B. auch die Förderung von privaten Stromgewinnungsanlagen, von Primärenergie-Einsparungsmaßnahmen, von umweltfreundlichen Mobilitätskonzepten. Uns ist ein nachhaltiger Lebensstil wichtig. 

Argumente

  • Der Otterberger Wald ist ein wertvolles und vielfältiges Ökosystem. 
  • Er ist im Verhältnis zu anderen rheinland-pfälzischen Wäldern wenig betroffen von Borkenkäfer- und Dürreschäden. Gesunder Wald darf nicht für Windkraft geopfert werden! 
  • Statt den klimagestressten Wald durch Großbaumaßnahmen  zusätzlich zu belasten, müssen alle Anstrengungen weiterhin auf den sukzessiven Umbau zu einem klimastabilen Wald gerichtet bleiben.  
  • Der Otterberger Wald ist Rückzugsraum für teils seltene Tierarten (u. a. viele Specht- und Eulenarten, Waldschnepfe, Hohltaube, Schwarzstorch, Fledermäuse, Feuersalamander, Wildkatze, Luchs, Dachs). An seinen Rändern nistet der Rotmilan. 
  • Für Otterberg hat der Wald eine wichtige Naherholungsfunktion und darüber hinaus die Funktion eines Klimapuffers und der Wasserrückhaltung. 
  • Die optische Beeinträchtigung durch eine Kulisse von Windrädern oberhalb der Stadt wiegt bei einem geschichts-trächtigen Ort wie Otterberg schwer. 

Wie betrifft mich das?

Betroffen sein werden neben Fauna und Flora auch naherholungsuchende Menschen. 

Wir fürchten, dass viele Otterberger Bürger:innen erst merken, was mit dem Otterberger Wald geschieht, wenn dort die ersten Harvester und Radlader anrücken. Dann wird es zu spät sein. Die Eingriffe werden erheblich sein und großes Erschrecken auslösen.
Es ist nicht so, wie in dem Positionspapier der Kaiserslauterer und südpfälzischen Grünen vom 11.5.2021 behauptet: „Es werden in größerem Abstand Lichtungen geschaffen und einige Wege verbreitert. Keineswegs wird ‚der Wald völlig zerstört‘.“ Die Eingriffe konzentrieren sich auf 170 Hektar (das ist ein Viertel der Staatswaldfläche zwischen der L382 und 387) im Zentrum des Otterberger Waldes. Der Wald wird nie mehr wie vorher sein (Kahlschlag, Fremdeintrag von Schotter etc., Bodenverdichtung, Vergrämung) und es auch nach dem Rückbau der WKA (Förderungszeitraum 20 Jahre, danach Rückbau, u. a. durch Sprengung) nicht mehr werden. 

Die WKA-Brachen sind keine stillen Waldlichtungen, in welche romantisch die Sonnenstrahlen fallen und wo die Vögel zwitschern. 
Es wird sich teils um wieder aufgeforstete, teils um geschotterte fußballfeldgroße Betriebsflächen an waldunüblich befestigten und breiten Zufahrtswegen handeln. Es werden Areale sein, die mit technischen Geräuschen aus den Maschinenräumen der Türme und den am Mast vorbei rotierenden Flügeln belegt sind. Die Emissionen der WKA werden auch unter Einhaltung der Abstände zur Wohnbebauung Otterberg, Drehenthalerhof, Schneckenhausen und einige dazwischen liegende Höfe erreichen. Im Koalitionsvertrag wurden die Abstände von bisher 1000 m auf 900 m verringert, ungeachtet der Höhe der Windräder. Sie messen jetzt von der Mastfußmitte, nicht wie vorher ab der Flügelspitze (85 m Rotorradius plus Gondelauskragung, die jetzt auch noch wegfallen).

Aktionen

Die BI Pro Otterberger Wald versucht mit verschiedenen Aktionen die Öffentlichkeit zu erreichen und über die WKA-Planungen zu informieren: 
 

  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Waldbegehungen (z. B. mit interessierten Bürger:innen Sommer 2020, mit Wanderförster Gerald Klamer am 10.04.2021)
  • Horstkartierung, Nutzungsraumanalyse Rotmilan, Tierbeobachtung
  • Schriftwechsel mit Staatskanzlei, Umweltministerium  Landesforsten, Wahlkreisabgeordneten
  • Lokalpolitiker einbinden
  • Gleichgesinnte ansprechen, mit anderen Initiativen vernetzen (z. B. IPP) 
  • Unterschriften sammeln vor Ort (Anzahl November 2020: 1784) sowie mittels einer Online-Petition (Anzahl bei Schließung: 1700), August- November 2020
  • Aktion „Unterstützer schreiben eine Postkarte an das Forstamt Otterberg“ lief seit Februar 2021. Bis März 2022 sind 1170 Postkarten eingegangen, davon 729 aus Otterberg, 135 aus Schneckenhausen, 306 von  anders woher. 
  • Baumpflanzaktion mit Landesforsten im November 2022. Es wurden 150 Laubbäume gepflanzt. 

Was kann ich tun?

Du kannst:
 

  • in unserer BI mitarbeiten – zu tun gibt es genug
  • in einer der ständigen Arbeitsgruppe aktiv werden, z. B. Öffentlichkeitsarbeit, Vogelsichtungen, Korrespondenz, Aktionsvorbereitung 
  • projektbezogen bei Vor-Ort-Aktionen mithelfen
  • Dich in die Problematik von Windkraft im Wald einlesen, dir Sachkunde aneignen, Medien beobachten 
  • wenn Du den Durchblick hast, dein Wissen mit anderen in der BI teilen

Unser Logo

Die Bürgerinitiative Pro Otterberger Wald hat für ihr Logo den Abtstab gewählt, wie er auf den alten Grenzsteinen im Otterberger Wald eingraviert ist. Im Ursprung ist der Abtstab ein Hirtenstab. Wir sehen den Abtstab als Symbol für die Sorge um den bedrohten Otterberger Wald.
 

Der Abtstab gilt auch als Insignie der Macht. Jetzt übernehmen wir den Abtstab, um zu zeigen, dass nicht eine Obrigkeit, sondern die Bürger:innen vor Ort, bestimmen wollen, was mit dem Otterberger Wald geschieht. Wir setzen uns mit gebündelter Kraft für den Erhalt des Otterberger Waldes ein. Er soll weiter wachsen und gedeihen.

Die Krümmung am Kopf des Stabes wurde vom Hirten zum Heranziehen der Tiere und zu ihrer Lenkung verwendet. Wir ziehen alle Argumente heran, die für den Otterberger Wald sprechen. Unser Ziel ist der Schutz des Otterberger Waldes. Der Weg dahin geht nur über Aufklärung. 

Kontakt

Möchtest Du mehr und Genaueres über die Windradplanungen im Otterberger Wald erfahren? Wir informieren Dich gerne. Teilst du unsere Einstellung und möchtest Du in unserer BI mitarbeiten? Dann melde Dich!

Wir brauchen Eure Unterstützung!

Wir arbeiten ehrenamtlich und unabhängig von Dachverbänden, Naturschutzorganisationen und anderen Initiativen. Wir finanzieren unsere Aktionen  komplett aus eigener Tasche. Doch um mehr Menschen zu erreichen, brauchen wir ein größeres Budget.

Für alle, denen der Otterberger Wald etwas Wert ist, hier das Unterstützerkonto bei der Sparkasse Kaiserslautern - Filialdirektion Otterberg:
Bürgerinitiative Pro Otterberger Wald 
IBAN: DE36 5405 0220 0006 0043 60 
 

Spendenquittungen können wir keine ausstellen.